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BMBF fördert Antragstellung im Rahmen von Horizon Europe

Bild von Alexander Unser © Aliona Kardash​/​TU Dortmund

Obwohl sich eine wachsende Anzahl von Menschen in Europa als nicht-religiös versteht, spielt Religion in öffentlichen Diskursen nach wie vor eine große Rolle und ist weiterhin bedeutsam für die Ausprägung von Identitäten und Zugehörigkeitsgefühlen, die wiederum Einstellungen gegenüber demokratischen Prinzipien sowie politische Beteiligungs- und Entscheidungsprozesse beeinflussen. Europaweit sehen sich religiöse Minderheiten starker Diskriminierung ausgesetzt und innerhalb religiöser Traditionen sind antimodernistische und antiliberale Strömungen zu beobachten, die zentrale demokratische Grundsätze untergraben.

Wie wirken sich diese dynamischen, gegenläufigen Entwicklungen und Spannungsfelder auf das Demokratieverständnis von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus, die sich als mehr oder weniger oder gar nicht religiös bezeichnen? Inwieweit fördern oder behindern politische und rechtliche Strukturen in Europa die politische Teilhabe von jungen Erwachsenen? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von Juni 2023 bis Februar 2024 mit 48.500 Euro die Phase der Vorbereitung eines Antrages im Rahmen der EU-Förderlinie „Horizon Europe“. Alexander Unser, Professor für Katholische Theologie mit dem Schwerpunkt Religionsdidaktik, leitet die Antragstellung für das Forschungsprojekt mit dem Arbeitstitel „Preparing European Democracy for a Non-/Religious Future“.

„Mit dem geplanten Forschungsprojekt wollen wir uns explizit auf die Zielgruppen junger Menschen konzentrieren, weil diese für die Zukunft der europäischen Demokratien eine besonders relevante Rolle spielen. Auf Basis profunder wissenschaftlicher Analysen, bei denen wir auf innovative Methoden zurückgreifen werden, wollen wir für den Bildungssektor, für die Sozialen Medien und für Kommunen verschiedene Lern-, Partizipations- und Handlungsformate entwickeln, die auf die Förderung von Zugehörigkeitsgefühlen zu demokratischen Institutionen und Prozessen sowie der politischen Partizipation von jungen Erwachsenen abzielen“, sagt Unser.

Durch die Zusammenarbeit mit Konsortialpartner:innen aus verschiedenen Teilen Europas wird das Projekt in der Lage sein, heterogene gesellschaftliche Bedingungen in der EU zu berücksichtigen. Dadurch können kontextspezifische sowie gesamteuropäische Analysen durchgeführt und entsprechende Maßnahmen und Empfehlungen entwickelt werden. Für praxisbezogene Perspektiven werden außeruniversitäre Konsortialpartner wie Nichtregierungsorganisationen eingebunden.

 

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